Quellen und Nachweise
Keltenzeit
Keltenzeit:
Es lässt sich vermuten, dass schon die Kelten Niederlassungen in der
Umgebung von Hundheim hatten. Sicher nachweisbar sind keltische Hügelgräber
östlich von Hundheim in einem Waldstück der Birkenstruht sowie das nördlich
gelegene Gräberfeld Fuchshohl mit dem dort gefundenen
Wagengrab
.

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Römische Zeit
Römische Zeit:
Im
März 1930 wird auf dem Goßberg eine römische Siedlung entdeckt und
freigelegt. Größe und Ausdehnung 36 m. Es ist anzunehmen
dass hier ein römischer Offizier wohnte, der
auf dem
Goßberg
stationiert war. Der Goßberg war wahrscheinlich ein Knotenpunkt von über den
Hunsrück laufenden
Römerstraßen.
Quelle: ****
AK S. 8
Grabgärten am Goßberg.
Als Grabgärten werden in der Forschung kleinere
Gräberbezirke bezeichnet, die durch einen quadratisch oder rechteckig
verlaufenden Graben eingefasst sind. Eine gärtnerische Gestaltung der
Grabgärten ist archäologisch nicht belegbar, wird aber für römische Gräber
des italischen Gebietes in den Schriftquellen erwähnt. Grabgärten werden
schon in keltischer Zeit angelegt, sie sind Ausdruck eines
keltisch-römischen Totenbrauchtums.
Quelle: regionalgeschichte.net

(Aufnahmen von Werner Franz im Juni 2019)

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500 - 1599
500 –
700:
Etwa seit dem Jahre 400 n. Chr. wird die Römerherrschaft im linksrheinischen
Gebiet durch die vordringenden Franken endgültig beendet. Sie haben auch die
Dörfer neu besiedelt, beziehungsweise erst gegründet. Hundheim hat die für
die ersten fränkischen Siedlungen charakteristische Endung –heim. So kann
man die Dorfgründung im Zeitraum zwischen 500 und 700 n. Chr. annehmen.
1220
– 1310:
Hundheim wird im Jahr 1220 in einer Bestandsaufnahme, dem Liber annalium des
Erzbistums Trier genannt.
Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchives in Koblenz
wohl 1330 – 1335, wird der Ort unter dem Namen Huntheym im
Sponheimischen Gefälleregister
(Abschrift; PDF 1,4 MB) der Grafschaft Sponheim erwähnt.

Sponheimisches Gefälleregister (PDF 3,14
MB)
1570:
In den Kirchenbüchern der evangelischen Gemeinde Bell erscheint der Dorfname
bei einer ersten Taufeintragung vom 19. Februar 1570 als Honsheim. Später
erscheint Hontam in den Kirchenbüchern. Der Name erklärt sich als Wohnstatt
eines Hon oder Hun, eines Hundertschaftsführers. Bei den Franken wurden
jeweils 100 Familien zu einer Honschaft als kleinster politischer Einheit
zusammengefasst, und Hundheim ist offenbar der Mittelpunkt eines solchen
Amtsbezirkes gewesen.
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1600 - 1699
1607:
28.Januar 1607. Ein Katholik namens Dietrich Sew (oder Seu) heiratet eine
evangelische aus Hundheim namens Anna (Nachname unbekannt). Sew bedeutet
Schweine- oder Kuhhirte.
Quelle:
** HHBl. Nr. 134 S. 162
1614:
Im Schützenregister von Kastellaun werden u.a. auch Hundheimer Bürger
genannt, die an Schießübungen teilnehmen mußten.
Quelle:
*** RHK 2016 S. 82
1629:
Am 30. Juli 1629 wird Else (Elisabeth) Laux auf dem
Beller Marktplatz
hingerichtet. Sie war als Hexe angeklagt. Geboren wurde sie am
5. Dezember
1583 in Hundheim. Eltern waren Johann Elges „der Junge“ und seine Ehefrau
Elisabeth.
Quelle:
** HHBl. Nr. 142
Aus den Prozessakten:
Jakob Elges 46 Jahre aus Hundheim gibt an er sei Cousin von Elisabeth. Die
Familie Jakob Elges ist belegt im Familienbuch Bell Nr. 278 (Frauenberger).
Quelle: ** HHBl. Nr. 117 S. 427
1672:
Schultheiß
der Pflege Alterkülz ist Johannes Wendling aus Hundheim.
Quelle: **** AK S. 16
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1700 - 1799
1776:
Zur Alterkülzer Pflege gehörte u.a. Hundheim.
Quelle: AK. S 14
1794
Mit der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische
Revolutionstruppen wurde Hundheim französisch.
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1800 - 1899
1803/1810:
Aus einer Liste der Höchstbesteuerten des
Rhein-Mosel-Departements
wird unter Hundheim ein Heiles, Franz-Adam aufgeführt.
Quelle: ** HHBl. 101 S. 27
1812:
Hundheim zählt 88 Einwohner.
Quelle: *** RHK 1992 S. 73
1815:
Hundheim hat 20 Feuerstätten.
Quelle: ** HHBl. Nr. 60 S. 382
Durch den
Wiener Kongress
wurde eine Neuordnung der Gebiete beschlossen und Hundheim dem
Königreich Preußen
zugeordnet.
1821:
In einem Hausbuch von Peter Michel von Alterkülz heißt es: Die Nägel hab ich
zu Hundheim machen lassen, das Tausend 1 Gulden 12 Kreuzer und für die
Speichernägel vor das Hundert 13 Kreuzer und sind daran gegangen 6000 Nägel
und 650 Steigernägel. Die Nägel haben gekostet 9 Gulden 12 Kreuzer. Ein
Hundheimer Bürger übte somit (auch) den Beruf eines Nagelschmiedes aus.
Quelle: ** HHBl. Nr. 111
1822 und 1835:
= in Klammern - Ausrüstung der Feuerwehr Hundheim: Spritze – keine; Leitern
2 (2); Haken 2 (2); Eimer 18 (25).
Quelle: ** HHBl. Nr. 60
1822:
30. April 1822: Die Gemeinde Hundheim erhält eine Entschädigung für Kriegs-
und Verpflegungslieferungen, die für den Befreiungskampf gegen Frankreich in
den Jahren 1813/1814 geleistet werden mussten, 93 Rt, 23 Sgr.
Quelle: ** HHBl. 164 S. 160
1824:
wollte die Gemeinde Hundheim ihr Hirtenhaus mit Stroh decken lassen, was
jedoch von der Regierung strikt abgelehnt wurde, da man die Strohdächer
allmählich abschaffen, die Gemeinde aber ein öffentliches Gebäude noch damit
decken wollte. Wenn es zu alt sei, um ein Schieferdach zu tragen, soll man
ein neues bauen.
Quelle: ** HHBl. Nr. 123
1825:
Wassermühlen – keine, Ackerwirte 15, Tagelöhner 4, Handwerker 12.
Quelle: ** HHBl. 121 u. 123
1826:
Übersicht über die ev. Schulen im Kreis Simmern; Absatz F: Nebenschulen wo
noch keine besonderen Schulstuben sind und wo die Gemeinden entweder eine
dafür geeignete Stube mieten oder in geräumigen Privathäusern gehalten
werden. Hundheim: An diesem Ort ist ohne Zwang keine besondere Stube zu
erhalten.
Quelle: ** HHBl. Nr. 101 S. 23
1834:
Einwohnerzahl 1834: = 123.
Quelle: ** HHBl. 121 u. 123
1835:
Hundheim den 8. Februar 1835: Machte die Gemeinde einen …….um ihr
aufgerissenes Heideland dass es immer … dem ……….Jahre frisch verteilt werden
soll und bis dahin es bei den Häusern bleiben soll dass wenn ein jüngerer
Bürger in der Zeit dieser dann kein Land bekommt bis zur Verteilung es sei
denn es stürbe ein Bürger ohne Erben …………der Verteilung und bleibe kein
Bürger im Haus dann soll der neu ………….dessen ……….. bekommen. Es waren ……bis
jetzt schon vieles aufgerissen und kein ………darüber gemacht. Dadurch mussten
die jüngeren Bürger……….. darüber und die Gemeinde verglich sich dann mit
diesen dass das älteste obig Storheck auf Michael 1834 zur Verteilung
gesetzt werden sollte. Und auf dem Eisenkopf und untig dem Lochbaum auf
Michael 1835 und obig der Storheck 1836 auf Michael. Das andere soll dann
wie es aufgerissen worden ist verteilt werden wie das obige auf den Tag. Es muß jedes aber ausge….. sein ehe es verteilt wird. Wenn eins oder das andere
verlegt wird. Dadurch haben wir das Buch zum fortschreiben dieses Buch
machen lassen.
Unterschriften:
Franz Adam Heiles, Philipp Weber, Peter Laux, Adam Petry, Peter Heiles,
David Peffer, Peter Gewehr, Georg Peter Wagner, Adam Heiles, David Petry,
Witwe Claas, Peter Laux II, Peter Junker, Adam Jacobs, Peter Berg, …Peffer,
Philipp Peiter, ……..Petry, …… Thomas, Imig, Claas, Eberhard
Quelle:
aus dem Gemeindenotizbuch
1840:
Flachsanbau in Hundheim
Anbauer = 27; 7 Morgen – 141 Ruten; Ertrag 26 Ztr. 25 Pfd.
Zum Vergleich im Jahre 1903
Anbauer = 15; Anbaufläche 72 Ar; 13 Webstühle.
Quelle: ** HHBl. Nr. 57
1848:
Mühle (zur Abhandlung von Mühlen s.a. *** RHK 2011 S. 62 ff. Aufsatz)
Ob und gegebenenfalls wo, schon vor 1848, eine Mühle auf der Hundheimer
Gemarkung vorhanden war, ist noch nicht geklärt. Eventuell musste das
Getreide seit alters her auf einer so genannten Bannmühle gemahlen werden
(Alterkülz?). Jedenfalls kommen schon im Urkataster der Gemeinde Hundheim
von 1830 die Flurnamen Mühlenbütz, Mühlwies im Bereich der heutigen
Pumpstation vor. Ebenso der Flurname Mühlenberg.
Am 11. Januar 1848 beantragt Peter Heiles in Gemeinschaft mit Adam
Schneider, Peter Berg, Philipp Junker, Fr. Adam Heiles, Georg Peter Claas,
Georg Peter Peffer, Franz Adam Knebel, Peter Jacobs, Adam Petry, Ph. Peter
Wagner, Peter Gewehr, David Petry, Friedrich Claas, Peter Petry und Peter
Laux den Bau einer oberschlägigen Mahlmühle mit einem Gang im Distrikt
Birkenstruth. Das Wasser soll aus dem Hundheimer Bach und der Gelbach
entnommen werden.
Der Müller Franz Adams aus Hasselbach legte dagegen Widerspruch ein. Er
befürchtete, dass für seine Mühle dadurch zu wenig Wasser für den
Mahlbetrieb vorhanden ist.
Es wurden einige Auflagen gemacht. Danach einigte man sich und die Gemeinde
erhielt die Genehmigung zur Erbauung der Mühle am 15. September 1848.
LHK 655,14 Nr. 556
1853:
waren die Gebäude des Peter Gewehr aus Hundheim noch mit Strohdächern
gedeckt. Ein Antrag diesen Strohdach zu reparieren zu können, wurde 1857
abgelehnt. Begründung: Peter Gewehr, Ackerer zu Hundheim ist in guten
Verhältnissen, zahlt 6 Rt 7 Sg Grund- und 7 Rt Klassensteuer; er wurde also
gezwungen sein Gebäude mit Schiefer zu decken.
Quelle: ** HHBl. 123
1856:
15. Oktober 1856: Friedrich Wilhelm der IV, König von Preußen, wird 61 Jahre
alt. Aus diesem Anlaß treffen sich die Schulkinder des Kirchspiels (Bell,
Krastel, Wohnroth, Hundheim und Völkenroth) am Nachmittag auf dem Beller
Marktplatz und machten gemeinsame Spiele. Alle Kinder erhielten einen Weck.
Der Schul-Aspirant (= Lehrer-Anwärter) Laux aus Hundheim berichtete über die
Feierlichkeiten in Hundheim.
Quelle: RHK 2006 S. 81 u. 82; dort aus LHA Best. 441
Nr. 1336
1857:
Familie Peter Claas aus Hundheim wandert nach Brasilien aus. Sie siedelten
sich im September 1857 in Rio Grande del Sul nahe der Ortschaft
Sinimbu
am
Rio Pardinho
an.

1859 – 62:
Wohnhäuser = 25; Ökonomiegebäude = 22; Feuerlöschgeräte in Hundheim: 1
Handspritze, 2 Haken, 2 Leitern, 24 Eimer.
Quelle: ** HHBl. Nr. 60
1869:
in der Gemeinde Hundheim wohnt 1 Laubsägenmacher.
Quelle: LHA 955.14 Nr. 290 (s. HHBl. 129 S. 449)
1872:
Am 7. September 1872 starben die beiden Söhne des Ehepaares Peter Berg
und Maria Katharina, geb. Theis. Sohn Friedrich Berg (*23. Dezember 1870) starb um
15:00 Uhr und am selben Tag um 23:00 Uhr sein Bruder Adam Berg
(*04. August 1867). Beide wurden am 10. September 1872 beerdigt.
Quelle: Notizbuch von Peter Berg (* 29. Juni 1838
– †
5. Oktober 1919).
1886 – 1902:
Man fing an Backsteine/Feldziegel für Neubauten zu brennen. Folgende Gesuche
aus Hundheim sind überliefert: 1886 David Peiter, 1888 David Peiter (Peitersch),
1889 Adam Jacobs (Hannarems), 1890 Peter Berg (Beres), 1891 Friedrich Wendling (Wendlings),
1898 Peter Laux I (Antons), 1899 Witwe Peter Gewehr (Gewehrsch),
1902 Wilhelm Lahm (Lahms). Die Lehmgruben befanden sich auf dem Weg nach
Völkenroth links vor und in der Storheck. Dann dürfte auch der
Backsteinofen dort gestanden haben. Heute noch Name an der Lehmkaul, aber
alles ist zugeschüttet.
Quelle: Eigene Erinnerungen und HHBl. Nr. 170, LHA 655,14
1898:
wurde in Kisselbach die erste Molkerei eröffnet. Bald darauf folgten
……Völkenroth u.a. Es ist davon auszugehen dass auch Hundheim ab diesem
Zeitpunkt seine Milch nach Völkenroth lieferte.
Quelle: ** HHBl. Nr. 108
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1900 - 1999
1904:
* Am 4. November 1904 erfolgte die Einweihung der neuen Volksschule
Hundheim. Bei der Einweihung gab es Kaffee und Kuchen und auch das Freibier
fehlte nicht. Lehrer Martin Heß übernimmt die Stelle.
Der beantragte Staatszuschuß ist ausgeblieben, der Bau erfolgte aus eigenen
Mitteln. Die Kosten beliefen sich auf 12.000 Mark. In diesem Betrag sind die
Hand- und Spanndienste sowie das Brennen von Backsteinen nicht mit
eingerechnet. Für die innere Einrichtung wurde eine Staatsbeihilfe von 400
Mark gewährt.
Vor 1871 war die Schule auf dem Hundheimer Rathaus. Von 1871 bis
1904 gingen
die Kinder nach Völkenroth in die Schule. Die Gemeinde Hundheim beteiligte
sich an dem Bau in Völkenroth und trug 1/3 der Baukosten = 3000 Mark. Davon
wurde die Hälfte beim Bau der Hundheimer Schule wieder zurück erstattet =
1500 Mark. Zeitweise besuchten über 100 Kinder aus Hundheim u. Völkenroth die
Schule in Völkenroth. Im Jahre 1904 betrug die Zahl der Schüler in Hundheim
28.
1905:
* September 1905: Lehrer Martin Heß wird nach einem Jahr Anstellung in
Hundheim versetzt.
Oktober: Lehrer Bruno Fischer wird die Schulstelle in Hundheim übertragen.
Dezember 1905: Volkszählung: 180 Einwohner, 32 Gebäude bewohnt.
Pfarrer Bier in Bell verstorben. Sein Nachfolger ist Pfarrer Heinrich
Weller.
Eine Weihnachtsfeier findet in der Schule statt. Ca. 150 Personen nahmen
daran teil.
1906:
* 10. September 1906: Das Pferd des Gastwirts Petry wurde aus dem Stall
gestohlen. In Würrich konnte es ausfindig gemacht werden und wurde wieder
zurück gebracht.
1907:
* April 1907: 35 Schüler = 17 Knaben, 18 Mädchen.
Juni 1907: Die Wasserpumpe an der Schule wird erneuert.
September 1907: Der Schuppen hinter der Schule wird gebaut. Eine öffentliche
Fernsprechstelle wird eingerichtet und von Lehrer Fischer verwaltet.
1908:
* Der Gastwirt Petry übernimmt die Fernsprechstelle.
Juni 1908: Der Kriegerverein, Gründung am 24.Januar 1908, feiert sein erstes
Stiftungsfest. Das Dorf war geschmückt, der Festplatz war am Völkenrother
Weg.
Am 7. September 1908 wurde die Satzung des Kriegervereins erstellt. Von der Behörde
am 14. September 1908 genehmigt. Die ministerielle Genehmigung zum führen einer Fahne
wurde am 22. Juli 1911 erteilt. HHBL. Nr. 96
19. Oktober 1908: Kälteperiode – minus 10° hält eine Woche an.
Der Herbst ist trocken und es folgt ein lang anhaltender Winter.
1909:
* Wenig Futter ist vorhanden. Das Laub wurde von den Bäumen gestreift
und an das Vieh verfüttert.
Die Kinder haben nur halbtags Schule. Die Ernte ist noch nicht eingebracht.
Herr Peter Gewehr (Perasch/Adam) wird neuer Gemeindevorsteher.
1910:
* 28 Schulkinder.
Dezember 1910: Volks- und Viehzählung: 172 Einwohner, 8 Pferde, 233
Rindvieh, 138 Schweine.
1911:
* Maul- und Klauenseuche während des Sommers.
Juli 1911 – große Hitze 32° im Schatten, über 50° in der Sonne – Missernte.
Dezember 1911 – Viehzählung: 12 Pferde, 227 Rindvieh, 143 Schweine milder Winter.
1912:
* Am 8. Januar 1912 hat es zum ersten mal gefroren.
Nach 6 ½ Jahren verlässt Lehrer Fischer die Schulstelle.
1. Oktober 1905 bis
31. März 1912.
Mit Wirkung ab 1. April 1912 übernimmt Lehrer Hoffmann die Schulstelle in
Hundheim.
Nasser Sommer – Hafer konnte nicht alle eingebracht werden.
1913:
* Kaiser Wilhelm II besucht den Hunsrück. Die Schüler fuhren nach Ellern
wo er mit dem Auto vorbei kam.
1914:
Raiffeisenkasse Bell wird gegründet. Laut Satzung sollen Mitglieder u.a. aus
dem Ort Hundheim für eine Mitgliedschaft geworben werden.
Quelle: ** HHBL. Nr. 98
* 28. Juli 1914: Beginn des
1. Weltkrieges
. Am 31. Juli 1914 wurde Lehrer Hoffmann zu den Waffen gerufen, den
31. Oktober
1914 starb er den Heldentod in Frankreich bei Silron.
1915:
In der Gemeinde Hundheim sind 30 russische Kriegsgefangene untergebracht.
Quelle: ** HHBl. Nr. 156 dort entnommen aus Hunsrücker
Zeitung vom 9. August 1915.
Es gibt noch einen Flurnamen in Hundheim, der heißt „Russestücker“. Er liegt
rechts oberhalb des Wasserhochbehälters. Aus den Erzählungen meiner Oma
haben „gefangene Russen“ des 1. Weltkrieges diesen Gemarkungsteil urbar
gemacht. Mein Opa hat erzählt, daß dort vorher Lohrinde aus Eichen geschält
und verkauft wurde.
1916:
Tödlich verunglückte Peter Wagner aus Hundheim, am 24. Februar 1916 im Alter
von 37 Jahren, bei Waldarbeiten in der Nähe des Blümlingshofes an der
Hunsrückhöhenstraße Richtung Kappel. Bei den Waldarbeiten wurde er von einem
Baum erschlagen.
1914 – 1918:
Im 1. Weltkrieg starben für Heimat und Vaterland:
Peter Laux |
† 13. August
1914 |
Peter Schmoll |
† 27. August 1914 |
Paul Hoffmann |
† 31. Oktober 1914 |
Wilhelm Claas |
† 18. Februar 1915 |
Wilhelm Herrmann |
† 16. April 1915 |
Wilhelm Jungherz |
† 20. April 1917 |
Peter Eberhard |
† 1. Juli 1917 |
Wilhelm Berg |
† 16. März 1918 |
Wilhelm Zimmer |
† 1. Juni 1918 |
Adam Petry |
† 5. Juni 1918 |
1919:
In Hundheim wurde 1919 die erste Flurbereinigung durchgeführt, bei der auch
eine Ortsregulierung erfolgte. Die Feldflur ist dabei erstmals systematisch
durch ein Wirtschaftswegenetz erschlossen worden. Es entstanden Ackergrundstücke
mit einer Furchenlänge von durchschnittlich 100 m. Die Kleinparzellen konnten
damals im durchschnittlichen Verhältnis von 5 : 1 zusammengelegt und
Grundstückgrößen von durchschnittlich 0,4 ha geschaffen werden.
Quelle: Kulturamt Simmern.
1921:
* Vom 1. Februar bis 31. Juli 1921 verwaltete Lehrer Berendt die
Lehrerstelle in Hundheim. Ab 1. August 1921 übernahm Lehrer Schneider die
Lehrerstelle in Hundheim.
1922:
* Am 11. Juni 1922 wurde das Kriegerdenkmal in Hundheim eingeweiht.

Das Kriegerdenkmal 1925
1923:
Hundheim schloß sich mit 21 Zugängen der Raiffeisenkasse Bell an.
Quelle:
** HHBL. Nr. 98
1924:
* Schlechte Getreideernte. Ähren waren schwarz und die Körner bis zu 15 cm
ausgewachsen. Schlechte Kartoffelernte durch die Nässe – Fäulnis.
1926:
* 16. Oktober 1926 erster Schnee.
1927:
* Am 24. April 1927 feiern
David Wagner und Frau das Fest der goldenen Hochzeit. Bürgermeister
Hummerich aus Kastellaun überreicht ein Geldgeschenk von 50 Mark und
Vorsteher Bohn von der Gemeinde einen Sessel.
1928:
In den Jahren 1928 bis 1930 entstand der Dorfladen in Hundheim. Ausfluß aus
Gründung der Raiffeisenkasse Bell.
Quelle: ** HHBL. Nr. 98
* Am 30. Juni 1928 verlässt Lehrer Schneider Hundheim und wird nach Ellern
versetzt. Ab 1. Juli 1928 wird Lehrer Reinhard die Lehrerstelle übertragen
und die endgültige Anstellung erfolgt ab 1. August 1928.
1928/29:
* Strenger Winter – Kälte bis 30° minus. Im März 1928 noch eine Frostschicht von
2 Meter. Kartoffeln sind in den Kellern erfroren. In den Ställen mussten
Öfen aufgestellt werden. Auf dem Rhein wurden Eisfeste abgehalten.
Am 22. Dezember 1929 verunglückte Oskar Petry tödlich auf einer Baustelle in
Luxemburg.
1930:
* Januar 1930: Ein Haushaltungskurs findet auf dem Rathaus statt.
Erstes Auto in Hundheim. Besitzer ist der Landwirtschaftliche Maschinenbauer
Otto Schneider (Peitersch)
März 1930: Auf dem Goßberg wird eine römische Siedlung entdeckt und
freigelegt. Größe und Ausdehnung 36 m.
Am 5. April 1930 wurde in der Gastwirtschaft Petry der Turnverein Hundheim
gegründet und der erste Vereinsvorstand gewählt: 1.Vorsitzender: Lehrer
Fritz Reinhard; 2. Vorsitzender: Franz Adam Heiles; Schriftführer: Friedrich
Zimmer; Kassenwart: Wilhelm Petry; Turnwart: Gustav Härter; Vorturner:
Walter Bohn; Zeugwart: Heinrich Dillenberger; Beisitzer: Otto Bohn und
Hermann Wagner. Als Gäste des Gauvorstandes waren anwesend der 1.
Gauvertreter Dr. Schüler, Büchenbeuren; Ernst Knocke, Simmern und Rudi
Petry, Neuerkirch.
1932:
* Am 15. Januar 1932 verunglückt Peter Adam tödlich bei einer Sprengung bei
seinem Bruder in Blankenrath – Sägewerk.
Die Deutschen wurden am Sonntag den 10. April 1932 zum zweiten Wahlgang zur
Reichspräsidentenwahl 1932
an die
Wahlurnen gerufen. Hundheim stimmte mit 94,1 % für Adolf Hitler als
Reichspräsident.
Quelle:
Hunsrücker Zeitung vom 11. April 1932

1935:
* März 1935: Erster Spatenstich zum Bau der Wasserleitung in
Hundheim.
Die Feuerwehr Hundheim wird 1935 gegründet. Wehrführer ist Otto
Schneider.
1937:
1937 wurde mit dem Bau einer neuen Mühle begonnen. Die Alte wurde abgerissen und
die Neue wieder an dem selben Platz gebaut. Diese wurde dann mit neuen Maschinen
und anderen neuen Gebrauchsgegenständen neuzeitlich eingerichtet.
Quelle:
Aufzeichnung Willi Berg um 1943
1939:
* 1. September 1939: Ausbruch des
2. Weltkrieges
. Lehrer Reinhard wurde zu den Waffen gerufen.
Bis zum Jahr 1940 waren nur 3 Tage in der Woche Schule. Die Vertretung hatte
bis dahin Lehrer Ihrle aus Hasselbach und Lehrer Simon aus Völkenroth.
1940:
* Ab Ostern 1940 mußten die Kinder aus Hundheim nach Völkenroth zur Schule
gehen. Hier übernahm Lehrer Henke aus Bell die Vertretung von Völkenroth und
Hundheim zusammen an 3 Tagen in der Woche. Später unterrichtete eine
Lehrerin in Völkenroth. Bis Ende 1944 wurde in Völkenroth unterrichtet.
1944 / 45:
* Im Winter des Jahres 1944 / 45 gibt ein evakuierter Lehrer aus Saarburg an
3 Tagen in der Woche Schulunterricht.
1945:
1. Januar 1945: In Hundheim gehörten 13 Personen der
NSDAP
an.
Quelle: ** HHBl. Nr. 99 aus Stadtarchiv Kastellaun.
* Februar 1945: Sämtliche Schulen wurden geschlossen wegen
der Lage des Krieges (Fliegerangriffe).
Am Freitag, 16. März 1945 gegen 20:00 Uhr, wird Hundheim aus Richtung der
Hunsrückhöhenstraße von amerikanischen Truppen besetzt. Berichten zufolge fiel
ein Deutscher Soldat während der Kampfhandlungen.
Quelle: ** HHBl Nr. 1 Seite 17
1939 – 1945:
Im 2. Weltkrieg starben für Heimat und Vaterland:
Ewald Peiter |
† 26. Dezember
1941 |
Oskar Eberhard
|
† 17. Februar 1942 |
Ernst Friedrich Boy |
† 22. Februar 1942 |
Erwin Diel |
† 25. Juli 1942 |
Günter Bohn |
† 26. Dezember 1942 |
Ernst Peiter |
† 25. Februar 1943 |
Hugo Petry |
† 31. Mai 1944 |
Gustav Härter |
verm. 12. Januar 1945 |
Wilhelm Lahm |
† März 1945 |
Peter Eberhard |
† 23. April 1945 |
Richard Peiter |
† 25. April 1945 |
Franz Dowe |
† 14. Mai 1949 |

Das Kriegerdenkmal (Februar 2020)
* Vermerk – Lehrer Nehls, jedoch keine weiteren Erläuterungen:
Nach dem Krieg führte Lehrer Reinhard wieder die Schule Hundheim. Im Jahre
1956 erkrankte er und konnte nicht mehr regelmäßig den Schuldienst ausüben.
Er wurde vertreten von Juli bis Oktober 1956 von Lehrer Schützhold, Völkenroth, von
Oktober 1956 bis März 1957 von Lehrer Schulze, Völkenroth,
von Januar bis März 1958 von Lehrer Müller, Bell, von Mai bis Juli 1958 von
Lehrer Schneider aus Krastel.
Lehrer Reinhard konnte wegen der Erkrankung seinen Dienst nicht mehr
ausüben. In einem Krankenhaus in Köln verstarb er am
27. Juni 1958. Er wurde
am 1. Juli 1958 in Wetzlar, seinem Geburtsort, beerdigt. Ein Bus fuhr von
Hundheim nach dort und viele Hundheimer benutzten die Möglichkeit um Herrn
Reinhard das letzte Geleit zu geben.
1946:
Seit dem 30. August 1946 ist Hundheim Teil des neu gegründeten Landes
Rheinland-Pfalz
.
1948:
Anlegung
eines neuen Friedhofes (vorher in Bell).
1950:
Im Jahr 1950 wurde eine neue Glocke im Glockenturm des Rathauses eingebaut.
Sie ersetzte ein Provisorium aus einer Granatpatronenhülse gefertigte Glocke
von Emil Wagner. Die alte Glocke wurde während der Kriegszeit für den
Kanonenbau konfisziert.
Hergestellt wurde die neue Glocke von der Glockengießerei Mabilon und Co in
Saarburg. Der Rechnungsbetrag für die Gemeinde Hundheim betrug 450 DM.
Glockeninschrift: „Zur Erinnerung an die Evakuierten aus Saarburg
im Kriegsjahr 1944/45. Nr. 5152 Glockengießerei Mabilon und Co, Saarburg.
Für die Gemeinde Hundheim, Kreis Simmern, 1950.“
1952:
Am 1. März 1952 wurde der TV Hundheim mit 40 Mitgliedern wieder neu
gegründet und der Beitrag auf 40 Pfennig festgelegt. Am
18. Mai 1952 führte
der Verein unter Teilnahme zahlreicher Hunsrückvereine sein erstes Turnfest
nach dem Krieg mit großem Erfolg durch.
1953:
Zusammenlegung (Flurbereinigung) des gemeindeeigenen Landes.
1955:
Die Gemeinde Hundheim beteiligt sich am Bau der
Realschule Kastellaun mit 2.400 DM.
1956:
Die Gemeinde richtet einen Raum im Rathaus (Rodes) her.
In diesen Raum wurde eine
Gemeinschaftswaschanlage installiert.

1957:
Bau der Ortskanalisierung und der Kläranlage.
1958:
Im Zusammenhang mit der am 18. Juni 1958 neu aufgestellten 586th
Tactical Missile Group, die ihre Matador-Raketen (TM-61) auf der nahe
gelegenen Raketenstation aufstellte, wurde auf dem Goßberg eine Radaranlage
durch die US-Streitkräfte errichtet.
* Am 25. Juli 1958 übernimmt mit sofortiger Wirkung Herr Lehrer
Rudi Lenz
die Schulstelle in Hundheim.
Durch die RWE wurde eine Strom-Ortsnetzverstärkung und der Bau einer
Trafo-Station (Auf der Bleiche) installiert. Damit wurde die Stromversorgung
der Gemeinde grundlegend verbessert. Motoren in der Landwirtschaft,
Kühl-Gefrierschränke, Elektroherde, Waschmaschinen usw. konnten durchgängig
mit Strom versorgt werden.
*** RHK 1996 S. 111.
Feldwegebefestigung „in der Mittelgaß“ = Weg nach Wüschheim.
1958 / 59:
Ausbau der Straße innerhalb der Ortslage.

1960 – 1970 Mitte:
Das traditionelle Schmiedehandwerk verlor seine Bedeutung. So auch in
Hundheim. Der Dorfschmied Willi Zimmer führt sein Handwerk als fahrender
Hufschmied weiter.
Quelle: *** RHK 2000 S. 182
1961:
Ausbau eines Wirtschaftsweges.
1962:
Errichtung der Straßenbeleuchtung.
1963:
Ausbau des Weges zum Friedhof.
1964:
Die Gemeindestraße nach Wüschheim wird vom Kreis übernommen.
1965:
Am 29. und 30. Mai 1965 feierte der
TV Hundheim sein 35-jähriges Jubiläum
verbunden mit dem Gau-Turnfest des Turngaues Hunsrück.
Auflösung der einklassigen Volksschule Hundheim und Anschluß an die
Mittelpunktschule in Kastellaun.
1966:
Die 38th Tactical Missile Wing wurde am 25. September 1966 außer Dienst
gestellt. Die Raketenstaion im Hasselbacher Wald und die Radarstation auf
dem Goßberg wurden geschlossen und teilweise zurückgebaut.
Auflösung der Mühlengesellschaft und Verkauf der Mühle zum Umbau in ein
Wochenendhaus.

Das Mühlengebäude (ca. 1966)
Ausbau von Wirtschaftswegen. Es wurden Trasswege (betonierte Wege) gebaut
vom Denkmal zur Pumpstation und von der Herz bis ober die Fichten.
1967:
1967 bezog die U.S. Army unter dem Namen B-Battery wieder die Raketenstation im
Hasselbacher Wald und stationierte Nike-Hercules-Raketen. Die Radarstation auf
dem Goßberg wurde wieder in Betrieb genommen.
1969 – 1972:
Neubau eines Gemeindehauses. Kosten 230000,-- DM
Am 29. April 1972 erfolgte die Einweihung des neu erbauten Gemeindehauses.
Im Inneren des Gemeindehauses befindet sich eine Wandmalerei. Sie stellt das
alte Rathaus (Rodes) dar, das etwas weiter südlicher stand und nach dem Bau
des neuen Gemeindehauses abgerissen wurde.
Die Glocke wurde im Glockenturm des neu gebauten Gemeindehauses eingebaut und
wieder aktiviert.
Bis 2014 läutete sie mittels Zeitsteuerung 3 mal täglich: um 7:00 Uhr, um 11:00 Uhr und um
18:00 Uhr.
Zur heutigen Zeit (Stand: 2022) läutet sie um 11:00 Uhr und um 18:00 Uhr.
Zu besonderen Anlässen (Beerdigungen, Jahreswechsel usw.) wird sie von Hand
eingeschaltet.

Das alte Rathaus (Rodes) mit Stierstall und
Scheune (ca.1966)

Das neue Gemeindehaus im Rohbau; rechts im
Hintergrund: Stierstall und das alte Rathaus (Rodes) (ca. 1970)
1970:
Übernahme der Trägerschaft der Grundschule auf die
Verbandsgemeinde Kastellaun.
Aufgabe der gemeindlichen Bullenhaltung und Anschluß an die
Besamungsgenossenschaft Neumühle.
1971:
Auflösung des Forstbetriebsverbandes mit Bell und Übernahme des
Betriebsvollzugs im Gemeindewald auf die Verbandsgemeinde Kastellaun.
1972:
Die Gemeinde Hundheim stimmt der Errichtung eines gemeinsamen Kindergartens
in Bell zu.
1974:
Bis 1974 war Hundheim eine eigenständige Gemeinde. Durch die
Verwaltungsreform wurde die Gemeinde aufgelöst und es erfolgte der
Zusammenschluss am 17. März 1974
– mit den bis dahin auch eigenständigen
Gemeinden Bell, Krastel, Leideneck, Völkenroth und Wohnroth
– zur Großgemeinde Bell.
1975:
Am Freitag, dem 16. Mai 1975, kam in den Nachmittagsstunden die große Flut:
westlich von Hundheim ging nach einem Wolkenbruch so viel Regen nieder, dass
der Ort innerhalb weniger Minuten zu zwei Dritteln überflutet war. Elf
Feuerwehreinheiten aus den Nachbardörfern, sowie Soldaten der nahe gelegenen
US-amerikanischen Militärbasis B-Battery (zu dieser Zeit auf dem Gelände der
Pydna-Raketenbasis
stationiert), die mit Sandsäcken aushalfen, versuchten das Schlimmste
zu verhindern.

1978:
Durch die Verwaltungsreform wurde auch die Verantwortlichkeit für die
Ortsfeuerwehr in Hundheim der Verbandsgemeinde Kastellaun übertragen. 1978
wurde Bernd Schneider zum 1. Wehrführer der
Freiwilligen Feuerwehr
Hundheim ernannt.
1979:
Auch die Schulbusse haben Ferien: Im Zentrum von Hundheim (Omnibusbetrieb H.L.
Wagner; Parkplatz der ehemaligen
Gaststätte Wagner - Hälese) trafen wir auf eine Ansammlung von Fahrzeugen, die derzeit so
wirkt, als finde im Gemeindehaus ein mittelgroßer Kongress statt.
In normalen Zeiten nehmen die Fahrer ihre Busse nachts jeweils mit in ihre
Heimatorte.


Auf dem Bild v.l.: Jürgen Lahm, Olaf Weiss, Iris Illges,
Eckhard Engelmann
(Quelle: Rhein-Hunsrück-Zeitung, vom 23. April 1979)
1980:
Am 26. und 27. Juli 1980 feiert der
TV Hundheim das 50-jährige Vereinsjubiläum
,
verbunden mit einem Heimatfest
zu dem alle ehemaligen Hundheimer eingeladen wurden.
1982:
1981 wurde mit der Auflösung der B-Battery begonnen, die Raketen abgezogen.
Die Radarstation auf dem Goßberg wurde Anfang August 1982 endgültig
geschlossen und anschließend zurückgebaut.
1982 – 1986:
Die fortschreitende Mechanisierung nach dem 2. Weltkrieg,
insbesondere die Umstellung der Anspannung vom Tier auf den Traktor, und der
gleichzeitig eingetretene Wandel in der Betriebsstruktur erforderte nach
rund 60 Jahren eine Zweitflurbereinigung in Hundheim, die 1982 angeordnet
wurde. Im Herbst 1986 konnten die Grundstückseigentümer in die neuen
Grundstücke eingewiesen werden.
Im einzelnen wurden in der Zweitflurbereinigung folgende Verbesserungen
erreicht:
–
Vergrößerung der
Gewannfläche im Durchschnitt auf 350 m;
–
richtungsweise und großzügige
Zusammenlegung der Grundstücke im durchschnittlichen Verhältnis 9 : 1
(Erstflurbereinigung 1919 und Zweitflurbereinigung erzielten
zusammengenommen eine Arrondierung von 45 : 1);
–
Abfindung von
Pachtgrundstücken im Anschluss an Eigentumsflächen. Hierdurch entstanden in
einzelnen Fällen Wirtschaftsstücke in Größe von ca. 6 bis 12 ha.
–
Bodenverbesserungen
in den landwirtschaftlich genutzten Grundstücken, soweit es für die
einheitliche Nutzung der Flächen erforderlich war.
–
1,2 km
Wegebefestigung.
–
Austausch von
Grenzertragsböden ins Eigentum der Ortsgemeinde zur Aufforstung.
–
Erhaltung und
Sicherung von Heckenrainen, Ufergehölzen, Solitärbäumen und Bodenfläche mit
besonders schützenswerten Lebensgemeinschaften.
Quelle: Kulturamt Simmern.
1983:
Die Dorfstraße in Hundheim wird im Ortsbereich neu aufgebaut und mit
beiderseitigen Bürgersteigen erweitert.

1984:
Der Goßberg wurde in den Jahren 1984–1989 30 m tief ausgeschachtet und ein
atombombensicherer Bunker errichtet. In die Anlage sollte die von den
US-Streitkräften betriebene NATO Leitstellung Metro Tango umziehen, um auch die
in der Nähe entstandene, unter dem Decknamen Pydna (US-militärische Bezeichnung:
Wüschheim Air Station, WAS), Raketenbasis mitzuleiten. Ende der 1980er Jahre
wurde die Einrichtung aufgegeben auf Grund der allgemeinen Entspannung zwischen
den Machtblöcken (Kalter Krieg) und der damit verbundenen Abrüstung. Die
militärische Ausrüstung wurde zurückgebaut und die Anlage 1993 an die
Bundeswehrverwaltung übergeben.
Quelle: *** RHK 2014 Seite 210

1985:
1985 wird, am Ende der Hahnegass / Anfang des Waldstückes Storheck, eine Grillhütte unter der
Regie der Freiwilligen Feuerwehr Hundheim neu gebaut.

1988:
Im Jahr 1988 wurde die alte Wasserpumpe aus dem Jahr 1935, die bis 1956 als
Förderpumpe in der Pumpstation des Trinkwasserwerkes Hundheim eingesetzt war, von der
Übungswerkstatt des IHK-Bildungszentrums in Simmern in rund 190 Arbeitsstunden
wieder auf Hochglanz und Funktionstüchtigkeit gebracht.
Willi Martin hatte diese Pumpe vor dem Verschrotten bewahrt und aufgehoben.
Heute steht sie auf einem Privatgrundstück in der Nähe des Kriegerdenkmales.
Quelle: RHZ vom 18. Juni 1988

1990:
Vom 27. bis 29. Juli 1990 wurde das
60-jährige Bestehungsfest des Turnvereines
Hundheim
wieder groß gefeiert. Auf dem Programm stand ein Heimatfest, zu dem alle
ehemaligen Hundheimer eingeladen wurden, mit Disco
–
Festkommers
–
Tanz und
Sonntags Frühschoppen sowie Nachmittags Kaffee und Kuchen.
1991:
Der Vereinsraum im Gemeindehaus wird 1991 mittels eines Durchbruches in den
ehemaligen Viehwaageraum um mehr als das Doppelte vergrößert.

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2000 - heute
2000:
Die Bunkeranlage im Goßberg sollte nach
Informationen der Rhein-Zeitung (Bericht am 21. Oktober 1999) zu einem Fort Knox
für Europa umgebaut werden. Der Bund verkaufte die Anlage an die Firma Aero Sea
Group. Diese Firma wollte Wertsachen und vor allem alte DM-Banknoten und neue
Euro-Noten zwischenlagern, die für die vorgesehene Währungsumstellung vorgesehen
waren. Zum Jahreswechsel, am 1. Januar 2000, sollte die Goßberg-Station für die
neue Verwertung tauglich umgebaut und eingerichtet sein.
2001:
Der Feuerwehrverein Hundheim e.V. wird 2001 gegründet und ins
Vereinsregister eingetragen.
2003:
2. Juli 2003: Willi Zimmer (de Schmied aus Hundheim) wird zum Ehrenbürger
der Großgemeinde Bell ernannt.
Quelle: *** RHK 2004 S. 210
2005:
Das
75-jährige Vereinsjubiläum des Turnvereines
wurde vom 17. bis 20. Juli 2005 gefeiert, wiederum verbunden mit einem
Heimatfest zu dem alle ehemaligen Hundheimer eingeladen wurden.
Am 4. August 2005
besucht
Landrat Fleck
und
MdL Bracht
Hundheim, verbunden mit einer
Ortsbegehung
.

Quelle: RHZ vom 10. August 2005
2006:
Am 16. und 17. September 2006 werden
Filmaufnahmen
in Hundheim
für die
SWR Sendung Hierzuland
aufgenommen.
2008:
Am 9. August 2008 wurden von der Polizei in einer eingezäunten Schonung in
der Gemarkung von Hundheim mehrere Cannabispflanzen entdeckt. Die Schonung
liegt an einem Feldweg, welcher in die K 24 einmündet und ist etwa hundert
Meter von der B 327 entfernt.
Die aufgefundenen Pflanzen waren in Plastikblumentöpfen eingepflanzt, welche
wiederum in den Boden eingebracht waren.
Quelle: Rhein
Hunsrück Zeitung am 14.August 2008
2009 – 2011:
Nach fast 40 Jahren intensiver Nutzung wird das Gemeindehaus in Hundheim
renoviert, energetisch saniert und mit einer
Photovoltaikanlage
ausgerüstet. Das gesamte Gebäude erhielt einem Anbau
auf der Rückseite und der ehemalige Schlachtraum wurde zum Jugendraum mit
eigener Toilette umgebaut.

Gemeindehaus nach der Renovierung (2018)
2010:
Am 20. Juni 2010 wurde die Kirmes verbunden mit einem Jubiläumskommers
700 Jahre Hundheim
sowie einer Bilderausstellung im Gemeindehaus und Ausstellungen alter Gerätschaften
verteilt im Ortsgebiet von
Hundheim.
2013:
Seit 2013 können alle Haushalte in Hundheim an eine schnelle
Internetverbindung (VDSL 50 Mbit/s, DSL 50.000) angeschlossen werden.
Ein 59-jähriger Pilot aus einem Dorf in der Verbandsgemeinde Kastellaun ist
am Dienstag, 20. August 2013 kurz vor 20:00 Uhr mit einem
Ultraleichtflugzeug am Hundheimer Flugplatz abgestürzt. Laut Zeugenberichten
kam es kurz nach dem Start zu Motorproblemen, so dass das Flugzeug nicht an
Höhe gewinnen konnte. Scheinbar versuchte der Pilot noch eine Notlandung,
stürzte aber vorher ab. Der Mann wurde mit schweren Verletzungen ins
Krankenhaus eingeliefert.

Quelle: RHZ vom 22. August
2013. Foto: Polizei
2015:
Hundheim nahm 2015 am Landeswettbewerb
„Unser Dorf hat
Zukunft" teil. Auf Kreisebene
schaffte es
Reckershausen in der Hauptklasse auf den ersten Platz.
Mit nur wenigen Punkten Unterschied landete Hundheim auf Rang zwei und
qualifizierte sich damit für den Gebietsentscheid im
Landeswettbewerb
„Unser Dorf hat Zukunft“.
.
*** RHK 2016 S. 247; RHZ vom 13. Mai 2015
Sonntagvormittags,
am 14. Juni 2015 ,
stürzt ein Ultraleichtflugzeug
kurz nach dem Start vom Flugplatz Hundheim in ein Rapsfeld am Goßberg und brennt vollständig aus.
Die
beiden Insassen kamen leicht verletzt mit dem Schrecken davon.

2016:
Ein Hauseigentümer in Hundheim wurde in der Nacht zum Sonntag, den 27. November
2016, durch einen lauten Knall wach. Als er nach der Ursache forschte, bemerkte
er, dass die Scheibe der Terrassentür mit einer Gehwegplatte eingeworfen worden
war. Diese wurde vermutlich zuvor aus dem Garten genommen. Der Geschädigte
vermutet eher eine gezielte Beschädigung als einen Einbruchversuch.
Quelle: RHZ vom 28. November 2016
2020:
Am Freitag, dem 17. Juli 2020 und Samstag, dem 18. Juli 2020 waren für die
SWR Sendung Hierzuland Filmdrehtage
in und um Hundheim angesetzt.
Dazu wurde auch eine Drohnenkamera eingesetzt.
Der fertige Film:
Die Dorfstraße in Hundheim
wurde in der SWR Sendung Hierzuland am Mittwoch dem 29. Juli 2020 gesendet.
Anfang November 2020 wird die Lücke des Feldweges
(Rundweg) vom Mühlenberg zum
Wasserhäuschen (ca. 500 Meter) asphaltiert.

Am Donnerstag dem 3. Dezember 2020 kurz nach 5 Uhr morgens, explodiert ein Wohnmobil
am Ortsrand von Hundheim (ehemals Lauxe / später Hammese) und brennt
vollständig aus. Der Besitzer des Wohnmobiles wird später wenige Meter vom
Unglücksort entfernt auf
dem Grundstück tot aufgefunden.

Brandort am 3. Dezember 2020.
Uhrzeit: 5:36 Uhr. (Foto: Achim Berg)
2021:
Als Ausgleichsmaßnahme für die Asphaltierung des Rundweges mussten 30 Bäume
gepflanzt werden.
Der Arbeitseinsatz fand am Samstag, den 20. November 2021, statt. Wegen
der großen Beteiligung, ca. 25 Personen, waren die Bäume kurz vor 12:00 Uhr
komplett eingepflanzt.

2022:
Am Mittwoch, dem 13. Juli 2022 gegen 16:00 Uhr, kam es in
unmittelbarer Nähe zur Siedlung Huth (Russesticker) und dem Wüschheimer
Wald zu einem Feldbrand.
Durch das schnelle Eingreifen der Landwirte, der Feuerwehren aus
Hundheim, Bell, Kastellaun, Beltheim und Masterhausen, sowie
günstige Windverhältnisse, konnte ein Übergreifen das Brandes auf die
Siedlung und den nahen Wald verhindert werden.


Bildquelle: FFw Beltheim
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